Motorradreisen Marrocos: nos rastros do Rallye Paris-Dakar

Nachdem ihr in Marrakesch gelandet seid, werdet ihr am Flughafen abgeholt und bekommt eure Motorräder. Den Rest des Tages könnt ihr in den Gässchen Marrakeschs verbringen, eure Motorräder packen und euch auf die bevorstehende Tour vorbereiten.

Wir treffen die Teilnehmer der Legendare Paris 2 Dakar in Asni am Fuße des Jbel Toubkal, dem höchsten Berg in Nordafrika. Gemeinsam geht es weiter zur Passhöhe des Tizi n'Test. Auch wenn es nicht all zu viele Kilometer sind dauert es fast einen Tag bis wir in Taroudant auf der anderen Seite sind. Auf der einspurigen Straße kann einem vom Esel bis zum 40 Tonner alles entgegen kommen.

Es geht durch ein wunderschönes Tal voller Mandelbäume Richtung Tafraoute. Die Straße schlängelt sich durchgehend an der Talwand entlang und lässt das Motorradfahrer-Herz höher schlagen. Es werden die ersten Dromedare zu sehen sein und langsam fängt die Wüste an. In Tafraoute angekommen können wir uns für die nächsten Tage mit Proviant eindecken und die gigantischen Monolite bewundern, welche aussehen als wären sie von Menschenhand erstellt.

Die erste größere Off-Road Etappe liegt vor uns. Durch die westlichen Ausläufer der großen Sahara werden wir zwei Tage lang in Richtung der Wüstenstadt Smara fahren. Auf dem Weg liegt die umstrittene Grenze zwischen Marokko und der ehemaligen Kolonie der 'spanischen Sahara' ab welcher es nur noch geringe tannkmöglichkeiten mit ausschließlich verbleiten Benzin gibt. Das kann man bis heute an der Mentalität der Einwohner und der Sprache spüren. Während in Marokko Französisch sehr verbreitet ist kommt man jetzt plötzlich mit Spanisch weiter.

Es geht auf einer staubigen Piste immer am Fluss Saguia el Hamra entlang, der auch die meiste Zeit des Jahres Wasser führt. Das Tagesziel El Aaiún ist nicht weit entfernt und es bleibt Zeit sich am Nachmittag die Beine zu vertreten oder ein Bad im Meer zu nehmen.

Zwei Tage lang geht es auf der N1 ca. 500 km nach Dakhla. Rechts von uns ist der blaue Atlantik und links erstrecken sich die unendlichen Weiten der Sahara. Wir werden Zeit haben um immer wieder Stopps an der schönen Küste zu machen und Teilstrecken am Strand entlang Off-Road zu fahren. Optional können wir auch Gas geben und dafür am Strand der Surferstadt Dakhla chillen.

Während Marokko jedem ein Begriff ist, ist Mauretanien trotz seiner Größe eher unbekannt. Von Dakhla fahren wir zur Grenze und durchqueren das Niemandsland. Dann werden wir uns den Rest des Tages mit der Einreise nach Mauretanien beschäftigen. Dort gilt: Die Europäer haben vielleicht die Uhr erfunden aber wir die Zeit. Unser Nachtlager schlagen wir nach der Grenze in der Idylle der Dünen auf.

Wir folgen der Strecke des Eisenerzzuges Off-Road nach Atar. Die Route hat es in sich und wir werden zwei Tage brauchen um die Oase zu erreichen. Atar war einst eine wichtige Stadt in der Hochkultur der Mauren, die der Namensgeber für das Land sind.

Wir fahren zurück ans Meer und werden ein letztes Mal halb On- halb Off-Road in der Sahara unterwegs sein, bevor die Sahel Zone beginnt. Übernachten werden wir am Strand und wer nur einen Faden hat wird schon erfolgreich sein beim Angeln. Das Meer vor Mauretanien zählt mitunter als das fischreichste der Welt.

Bevor 2006 die Straße gebaut wurde, war der offizielle Weg nach Nuakchott am Strand entlang. Durch die Gezeiten ist der glatt und man kommt noch immer besser voran als auf der Straße. Unser Tagesziel ist die Hauptsadt Nouakchott, in der die Hälfte der mauretanischen Bevölkerung wohnt.

Wer Fech Fech noch nicht kennt wird Ihn heute kennen lernen (sehr feines Pulver, welches durch Deflation häufig in Wüsten bildet). Auf davon überzogenen Pisten geht es zur Grenze von Senegal am Senegal Fluss entlang. Es gibt wieder Bäume an der Straße und deutlich mehr Tiere. Unser Weg führt uns durch einen Vogelschutz-Nationalpark in dem unsere europäischen Vögel überwintern. Das Tagesziel ist Saint-Louis. Die Stadt ist auf einer Insel im Delta des Senegal Flusses und hat einen sehr schönen kolonialen Stadtkern.

Von Saint-Louis brechen wir morgens auf und werden gegen Mittag Dakar erreichen. Wie die Paris Dakar endet unsere Reise am Ufer des Lac Rose, dem rosa Salzsee am Stadtrand von Dakar. Den letzten Abend verbringen wir gemeinsam und bei einem gutem Essen feiern wir unsere Ankunft.

Heute ist leider schon offizielles Ende unserer staubigen und sandigen Expedition. Nachdem wir die Motorräder am Zoll zur Verschiffung abgegeben haben werden wir frisch geduscht und befreit von Sand und Staub ins Flugzeug steigen und die Heimreise antreten. Wer noch nicht genug aber ausreichend Zeit hat, kann mit uns zusammen auch noch ein paar Tage den Senegal und Gambia auf dem Motorrad erkunden.